Während in den USA
die kinetische Kavitätenpräparation bereits recht weit verbreitet ist und
dort eingesetzt wird, ist sie in Deutschland noch nicht sehr bekannt.
Und wie funktioniert die kinetische Kavitätenpräparation? Bei der kinetischen
Kavitätenpräparation wird kein konventioneller Bohrer zum Abtragen der
Zahnhartsubstanz verwendet. Sondern stattdessen ein feiner Strahl aus
Aluminiumoxid-Pulver, der mittels Druckluft erzeugt wird – ganz ähnlich einem
Sandstrahlgerät, nur wesentlich feiner...
Vorteile für den Patienten:
Die Behandlung erfolgt ohne unangenehme Vibrationen, wie sie der Bohrer erzeugt. Auch entsteht nicht das nervtötende Bohrgeräusch, welches viele Patienten fürchten. In vielen Fällen erübrigt sich sogar die Spritze.
KCP von American Dental Technologies
Häufig gestellte Fragen im Zusammenhang mit der kinetischen Kavitätenpräparation
Was ist Aluminiumoxyd ?
Aluminiumoxyd ist
ein ubiquitär in der Natur vorkommender Rohstoff (Sand, Schmirgel, Korund...).
Er befindet sich als abrasiver Stoff in jeder Zahnpasta.
Warum entsteht nahezu
kein Schmerz bei der kinetischen Kavitätenpräparation ?
Bei der Air
Abrasion wird die Pulpa keinen thermischen Belastungen ausgesetzt und die
Odontoblastenschicht erfährt keine Schädigung. Die Entstehung eines smear
layers tritt nicht
auf, da die Tubulifortsätze nicht aus den Dentintubuli gerissen werden. Die
Tubuli werden durch
den Partikelstrahl geradezu "verschlossen". Klinisch kann man das
erkennen an dem
stumpf-trockenen Erscheinungsbild des Kavitätenbodens.
Benötigt man eine
Injektion ?
Aus den genannten
Gründen kann man regelmäßig auf eine Injektion verzichten und deshalb
beim Patienten in einer Sitzung mehrere Kavitäten präparieren. Durch den
Verschluss der
Dentintubuli vermindert sich die postoperative Sensibilität.
Muss man trockenlegen ?
Jeder
Feuchtigkeitszutritt lässt den Partikelstrom abfedern und der Substanzabtrag
wird
schwieriger. Wassersprays sind hinderlich insbesondere bei der optischen
Kontrolle. Ein
Trockenlegen mit Watterollen oder Kofferdam ist zu empfehlen, da man nur dann
richtig sieht.
Warum Lupe und
Stirnlampe ?
Mit einer
Vergrößerung und mit guter Sicht lassen sich die Vorteile der kinetischen
Kavitätenpräparation erst richtig erkennen und kontrollieren.
Wie groß ist die
Staubbelästigung ?
Die
Staubbelästigung ist zu vernachlässigen. Das Aluminiumoxid bleibt an der
Schleimhaut
kleben oder wird abgesaugt. Der Patient beseitigt die Reste durch Ausspülen.
Muss man die Augen
schützen ?
Nase und Augen des
Patienten können mit einem feuchten Tuch abgedeckt werden.
Behandler und Assistenz müssen eine Schutzbrille tragen.